Heimatverein Kohlscheid 1932 e.V.
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Kohlscheider Geschichte bewahren – Heimat erleben

Rolandstraße

Die heutige Rolandstraße ist vor 1800 die "Schweyer Gasse", die zu der am Ende der Straße auch heute noch erkennbaren Altbebauung hinführt. Nach dieser Altbebauung, in den letzten Jahrzehn-ten durch Um- und Neubauten stark verändert, hat die Rolandstraße ihren Namen erhalten; denn hier ist Roland. An der heutigen Rolandstraße unterscheiden wir drei Bauzonen, die erst in den letzten 100 Jahren schrittweise verbunden wurden; ursprünglich lagen sie getrennt im Gelände.

Im Bereich der heutigen Südstraße beginnt Kesseles, benannt nach dem noch erkennbaren Tälchen, in dem heute die Häuser Rolandstraße 29-37 liegen. 

Es schließt sich, Rolandstraße 50-68, die "alte Siedlung" (siehe: Karlstraße, Buschstraße) an. Im Bereich Karlstraße gab es 1851 am "Rolandsberg" noch ca. 12 Morgen Buchen- und Eichenwald.

Die Häuser 101 bis 127 und die ehemalige Altbebauung am heutigen Rolandhof sind das ursprüngliche Roland, zu dem die Grube Brückenbroich (1581, 1770) und mit ihr die Grube Spidell (1717) als Nachfolgerin gehören. Der Name Roland soll mit dem Wort Rodung in Zusammenhang gebracht werden können.

Dort, wo die Rolandstraße vor der weiten Linkskurve als Stichstraße nach Osten abzweigt, wurde 1906 am Ende der Stichstraße ein gemeindeeigener Steinbruch in Betrieb genommen; dieser Gemeindesteinbruch ist nach dem Zweiten Weltkrieg eine Müllkippe. 

An der unteren Rolandstraße steht in der Straßeneinmündung Rolandhof auf einem Blausteinsockel ein aus dem Jahre 1870 herrührendes gußeisernes Wegekreuz mit bemaltem Korpus. 

Am Ende der Rolandstraße überspannte 72 Jahre ein Eisenbahnviadukt das Wurmtal. Er wurde mit der Errichtung der Eisenbahnstrecke Kohlscheid-Würselen 1895 gebaut; nach Aufhebung der Strecke im Jahre 1958 wurde er am 1. Februar 1967 gesprengt, wodurch der Ausbau der Straße möglich wurde. Obwohl für den militärischen Ernstfall bereits 1938/39 im Rahmen des Westwallbaues mit Sprengkammern versehen, überstand der Viadukt nahezu unbeschädigt die Kampfhandlungen im Herbst 1944.